Am ersten Donnerstag im Monat findet ein ökumenischer Gottesdienst um 10.30 Uhr in unserer Kapelle im
Multifunktionsraum statt.
„Ein guter Weg, den wir eingeschlagen haben“
(Sabine Wirtz Dellwing und Marion Jünger v.l.n.r.)
Nach einer einjährigen Fortbildung zur „Mitarbeiterin in der Seelsorge“ ergänzen Sabine Wirtz-Dellwing und Marion Jünger das Team der Seelsorge im Caritas SeniorenHaus Bischmisheim. Am 30. Januar 2019 wurden sie im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes offiziell zur Mitarbeit in der Seelsorge beauftragt.
Seelsorge ist Menschensorge - im Mittelpunkt steht der Mensch. Das sind im Caritas SeniorenHaus Bischmisheim in erster Linie die Bewohner und Angehörigen mit ihren Fragen und Bedürfnissen, ihren Hoffnungen und Ängsten. Doch im hektischen Alltag fehlt oft die Zeit für persönliche Sorgen und spirituelle Gespräche. Nach einer einjährigen Fortbildung „Seelsorge in Einrichtungen der Altenhilfe katholischer Träger“, ein Gemeinschaftsprojekt der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mit dem Bistum Trier, dem Diözesan-Caritasverband, der BBT-Gruppe, den Franziskanerbrüdern vom Heiligen Kreuz und der Marienhaus-Stiftung, können nun Sabine Wirtz-Dellwing und Marion Jünger in der Seelsorge des Caritas SeniorenHauses Bischmisheim mitwirken. Am 30. Januar wurden sie im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes in der Kapelle des SeniorenHauses durch Dechant Benedikt Welter, Pfarrer Peter Serf, Michael Diener von der Evang. Gemeinschaft und Diakon Wolfgang Schu, Seelsorger und Leiter der Stabsstelle Spiritualität & Leitbild der cts, offiziell zur Mitarbeit in der Seelsorge beauftragt.
Als Einrichtungsleiterin Ursula Herz vom Projekt „Seelsorge in Einrichtungen der Altenhilfe katholischer Träger“ erfuhr, musste sie nicht lange überlegen. „Sabine Wirtz-Dellwing und Marion Jünger waren bereits 2010 im Projekt Netzwerk Senioren-Seelsorge involviert. Sie kennen die Nöte und Bedürfnisse der Bewohner und die Senioren haben Vertrauen zu ihnen“, erklärt Ursula Herz.
Pflegedienstleiterin Sabine Wirtz-Dellwing wird ab sofort häufiger in der Kapelle zu finden sein. Zweimal im Monat bietet sie Wortgottesdienste und Sinnesgottesdienste für dementiell veränderte Bewohner an. „Das ist eine ganz andere Art von Gottesdiensten. Die Bewohner werden mit eingebunden. Frei von konventionellen Abläufen“, erzählt Sabine Wirtz-Dellwing. „Brot des Lebens“ hieß ihr erster Wortgottesdienst und war ein Teil ihrer Projektarbeit. „Wir saßen in unserer Kapelle im kleinen Kreis und sprachen über die Hungerjahre während und nach dem zweiten Weltkrieg. Dabei tauschten die Senioren Erinnerungen aus und sangen Lieder. Es war schön zu beobachten, wie dementiell veränderte Menschen mit Bewegungsdrang ruhiger und entspannter wurden. Einige wollten nach Gottesdienstende gar nicht mehr aus der Kapelle gehen.“
Marion Jünger arbeitet im SeniorenHaus als Leiterin der sozialen Begleitung. Auch ihr Aufgabengebiet hat sich seit dem 1. Januar 2019 erweitert und sie wird für vier Wochenstunden für die Seelsorge freigestellt. Sie wird Menschen in der Trauerarbeit begleiten und für seelsorgliche Einzelgespräche zur Verfügung stehen. „Seelsorgerische Aufgaben haben und hatten wir ja schon immer. Die Ausbildung war der richtige Weg, sie hat mir Sicherheit gebracht und viel Wissen vermittelt“, sagt Marion Jünger. Wenn sie seelsorgerisch im SeniorenHaus unterwegs ist, erkennt man das an einem bunten Magneten, der dann an der Zimmertür des Bewohners haftet. Doch nicht nur die Bewohner suchen nach Gesprächen, auch die Angehörigen, suchen nach Unterstützung und Trost in Sorge um ihren Menschen. „Gespräche sind sehr wichtig. Es ist schwer eine bestimmte Uhrzeit für Gespräche festzumachen. Wenn jemand nach einem Gespräch sucht, benötigt er JETZT einen Gesprächspartner und nicht nächste Woche Freitag. Das hat Priorität gegenüber allen Aufgaben“, schildert Jünger den Spagat zwischen ihrer Aufgabe der sozialen Begleitung und der Freistellung für die Seelsorge.
Es ist das Miteinander vieler Dienste, so definiert Dechant Benedikt Welter die Unterstützung durch die Mitarbeitenden in der Seelsorge. „Die Ausbildung war ein wichtiger Anfang. Es ist ein guter Weg, den wir eingeschlagen haben. Wir wollen nicht kompensieren was verloren geht, sondern es ist ein Wiederentdecken dessen, was unsere Wurzeln und Quellen sind. Es geht hier nicht um ein entweder oder, sondern um ein sowohl als auch. Nicht einer muss alles können oder alles machen, sondern jeder hat etwas, was dem Ganzen dient“, ist sich Dechant Benedikt Welter sicher.
Anfang Februar beginnt ein neuer Kurs in mehrmoduligen Abschnitten. Inhalte sind Glauben und Glaubenserfahrung, Feier des Glaubens und Gestaltung von religiösen Ritualen, Kommunionfeiern, Krankenkommunion, Seelsorge in der Institution und wie seelsorgerische Gespräche geführt werden. „Ziel ist es, die Seelsorge in den Altenhilfeeinrichtungen auf ein breiteres Fundament zu stellen“, erläutert Diakon Wolfgang Schu das Ziel dieser Fortbildung. „Die Kurse werden vielfältiger. Im nächsten Abschnitt nehmen insgesamt sieben Träger innerhalb des Bistums teil.“
Einrichtungsleiterin Ursula Herz ist stolz auf die große Palette, die sie im Caritas SeniorenHaus Bischmisheim anbieten kann. „Die Beiden haben sich in einer umfassenden Ausbildung zu dieser Aufgabe qualifiziert, um sensibel die religiösen Bedürfnisse der zu begleitenden Bewohner zu erfassen. Sie ergänzen sich wunderbar. Selbstverständlich ist dieses Angebot als ergänzendes Angebot zu den seelsorglichen Angeboten des Hauses zu verstehen und soll keine Konkurrenz zu diesen sein“, erläutert sie abschließend. Im Anschluss an den Gottesdienst lud die Einrichtungsleitung zum Sektumtrunk und Imbiss ein.
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Unser SeniorenHaus ist offen für Menschen aller Konfessionen. Die seelsorgerische Begleitung der BewohnerInnen und MitarbeiterInnen ist ein Angebot, das uns besonders auszeichnet. Dabei respektieren wir die individuelle Entscheidungsfreiheit, den Glauben wie auch mögliche Zweifel der Menschen, die in unserem Haus wohnen, leben und arbeiten.