Einrichtungsleitungstagung der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts) mit Bischof Dr. Stephan Ackermann am 18. Januar 2011
„Das Maß ist immer Jesus Christus selbst.“ Diese Worte legte Bischof Dr. Stephan Ackermann den leitenden Mitarbeitern der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts) ans Herz, deren Tagung unter dem Motto „Nächstenliebe managen - eine Herausforderung für die Führungskräfte in der Caritas “ er am 18. Januar besuchte. Und konkretisierte diesen Satz, indem über den „Tag des Messias“ aus dem Markusevangelium (Mk 1,21-39) sprach – einen Tag, an dem Jesus mit seinen Jüngern in Kafarnaum in der Synagoge lehrt und Besessene und Kranke heilt. Am nächsten Tag steht er in aller Frühe auf, um zu beten und dann in die benachbarten Dörfer weiterzuziehen. Bischof Ackermann umschreibt die Bibelstelle als einen Werktag im Leben Jesu und skizziert diesen selbst als Führungskraft, der Menschen – seine Jünger – in sein Handeln einbindet, sie beteiligt und ihnen etwas zutraut. Und der eine große Fehlertoleranz an den Tag legt.
Die heilende Nähe Gottes spürbar machen – das ist es, was Bischof Ackermann von den Führungspersonen der Caritas im Dreieck „Führung – Spiritualität – Nächstenliebe“ erwartet. Diese drei Positionen, sagt er, bedingen einander: „Sie dürfen die Dinge nicht nur spirituell betrachten, sondern müssen auch die fachliche Brille anziehen, ebenso wie die ökonomische. Eins alleine reicht nicht.“ Und nimmt sich dabei selbst nicht aus: „Wir sind da durchaus solidarisch, das ist auch für mich eine große Herausforderung.“
Führungskräfte, sagt Bischof Ackermann, müssten zunächst einmal gut zuhören – noch bevor sie handeln. Und zitiert den Bischof von Aachen, Dr. Heinrich Mussinghoff: „Wer die Leitung innehat, hat nicht das Sagen, sondern das Hören.“ Und, ergänzt Ackermann, wenn das irgendwo im Bistum Trier jemand mache, dann die Mitarbeiter der Caritas. „Spiritualität ist für mich, eine gläubige Grundhaltung zur Wirklichkeit einzunehmen, den Menschen als Kind Gottes zu sehen – möge er noch so unsympathisch oder die Lage noch so verzwickt sein.“
„Nächstenliebe managen – eine Herausforderung für die Führungskräfte in der Caritas.“ Unter diesem Motto stand die Tagung der Reihe „Spiritualität und Führung“, zu der sich die leitenden Mitarbeiter der cts regelmäßig treffen. In seiner Begrüßung hatte der cts-Geschäftsführer Hans-Joachim Backes zunächst den Spannungsbogen zwischen Nächstenliebe und Wirtschaftlichkeit umrissen, in dem sich die Führungskräfte der Caritaseinrichtungen tagtäglich bewegen.
Stephan Manstein, Direktor des Geschäftsbereichs Alten- und Jugendhilfe der cts und Leiter der Stabsstelle „Leitbild und Ethik“ machte dies anhand verschiedener Texte und Bilder noch ein wenig anschaulicher und zitierte dabei unter anderem das cts-Leitbild: „Mit Menschen für Menschen da zu sein, ist unser gemeinsamer Auftrag.“ Dieser Tag solle dazu beitragen, das Leitbild der cts lebendig zu halten. „Caritas ist die Liebe Gottes zu den Menschen und tätige Nächstenliebe. In unseren Einrichtungen findet Kirche ihren Ausdruck.“
Ihren Abschluss fand die Tagung mit einem gemeinsamen Gottesdienst im Raum der Stille – ganz passend zum Abschluss des Bibeltextes, den der Bischof seinen Ausführungen zugrunde gelegt hatte: In Kafarnaum steht Jesus ganz früh am Morgen auf, um zu beten. „Nun können Sie sagen: Was hat der Bischof uns geraten? Zu beten!“, sagte Ackermann. „Und ja, das rate ich Ihnen tatsächlich: Vielleicht können Sie in ihrem Arbeitsalltag oder am Abend die Zeit finden, einen Schritt zurückzutreten und den Kontakt zu Gott zu suchen.“
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